Krisenräte jetzt!

Ein Beitrag von Dr. Raban D. Fuhrmann über Krisenräte, die in der aktuellen Lage helfen können, die Corona-Krise und ihre vielseitigen Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen wirksam und nachhaltig zu bewältigen. 

Den vollständigen Text finden Sie unten als PDF. 

„In Krisenzeiten, wie diesen, muss Politik schwerwiegende Entscheidungen treffen und durchsetzen, die folgenreich für Mensch und Gesellschaft sind. Die hochkomplexen Probleme, mit denen wir durch die Corona-Krise zu tun haben, überfordern unsere etablierten politischen Strukturen und Lösungsansätze. Um diese Krise gut und schnell zu meistern, brauchen wir neue Instrumente des Abwägens und Entscheidens. 

Krisenräte setzen hier an: Als ständige Reflexions- und Resonanzgremien beraten 16 Menschen, die per Zufall ausgewählt wurden, für je eine Woche, Politik und Verwaltung bei kritischen Fragen – und zwar schnell, neutral und informiert! Dadurch wird nicht nur die Qualität der Entscheidungen und Maßnahmen erhöht, sondern auch Vertrauen und Akzeptanz in diese gestärkt. […]

Damit Krisenräte funktionieren braucht es an Akteuren erstens einen politischen Auftraggeber (eine Regierung, Parlament, Stadtrat etc.), der bereit ist, Schlüsselfragen und weitreichende Maßnahmen solch einem Beirat vorzulegen und sich dazu verpflichtet die sich dabei ergebenden Empfehlungen in die eigenen Entscheidungen miteinfließen zu lassen. Zweitens braucht es eine neutrale Krisengovernance-Stelle, die sich um die konkrete Organisation kümmert. Drittens braucht es beratende Bürger*innen, die sich mit politischen Fragen auseinandersetzen und diese diskutieren wollen. Viertens sind Expert*innen einzubinden – jene, die bereits den Auftraggeber informiert haben, und weitere.“